1980 auf meiner ersten Schwedenreise, im Saab-Style, im Naturpark Stora Sjöfallet in Lappland.

Im Schärengarten von Uusikaupunki/Finnland, dem Geburtsort meines Laubfroschs, im Jahr 1981.

Mein erstes Restaurierungsobjekt

Ich mit meiner Sonett vor dem Saab Museum im Sommer 1993.

Oben: Auch Getriebe brauchen manchmal eine heilende Hand

Unten: Ersatzteilgewinnung im Urlaub

Auf meinem roten 99 sitzend. Während einer Schwedenfahrt mit Freunden, vor dem Haupteingang vom Saab-Werk in Trollhättan, im Jahr 1995.
UNTEN: Auf dem Weg zum "Sieg" . . .der "Gegner" ein Alfa GTV V6 mit 158 PS statt bescheidener 68 Saab-Pferden, endete mit Totalschaden

Bei der Wiedereröffnung der Produktion am 3. Dezember 2013 fotografiere ich die "Volvo-Sitze" im Saab.
Bild unten: 2018 in Tartu/Estland mit den Teilnehmern der Pretour zum int. Saab-Club-Treffen

Hallo!

Seit meinem 9. Lebensjahr schlägt mein Herz für die Autos von Saab. Meine Leidenschaft für die Marke begann also zu einer Zeit, als der Erwerb eines Saab in Deutschland nahezu unmöglich war. Ich begann daher systematisch alles zu sammeln was irgendwie mit Saab zu tun hatte.

Obwohl der damals neuere Saab 99 mich sehr fasziniert hat, kaufte ich mir dann doch, nach langen quälenden Überlegungen, einen jadegrünen Saab 96 GLsuper. Das war im Jahre 1978, es sollte mein einziger Neuwagen von Saab werden.

Damit allerdings begann das Leiden, denn der Wage war von sehr mäßiger Qualität, was zusammen mit der kaum vorstellbaren Unfähigkeit des damals größten Saab-Vertragspartner der Region dazu führte, dass ich mir alle Fähigkeiten selbst aneignete, die zur Wartung und Reparatur eines Saab nötig waren. Besonders wichtig waren bald meine Schweißkünste, denn ausgiebig rosten war eine besondere Eigenschaft der Modelle aus der zweiten Hälfte der 70er Jahre. Allerdings war dies zu dieser Zeit auch bei der Konkurrenz nicht anders.

Ein durch die "soliden" Fähigkeiten der Vertragswerkstatt herbeigeführter Motorschaden war Anlass für mich, meinen "Frosch", nach 12 Monaten in meinem Besitz, mit einer stärkeren Maschine auszurüsten. Mit 80 PS aus 1,7 liter Hubraum war der 96 ein sehr flotter und extrem sparsamer Reisewagen geworden, der Dank meiner Unerschrockenheit, auf Landstraßen selten überholt werden konnte. Besonders die Fahrer der damals weit verbreiteten Opel Manta (tief und breit mit blonder Begleitung) sowie die BMW der 3er-Klasse, waren die "Opfer" meines vermeintlichen Oldtimers. Auf der Autobahn allerdings, sorgte die zu kurze Übersetzung für gewaltigen Lärm, besonders wenn der Geschwindigkeitsanzeiger über das Ende der Skala hinaus ging.

Mit diesem ersten Saab machte ich ab 1980 ettliche Reisen in seine Heimat nach Finnland, aber auch nach Schweden und Norwegen begleitete er mich. Anfang der achtziger Jahre war es auch noch möglich, von Südschweden nach Lappland zu reisen, ohne asphaltierte Straßen benutzen zu müssen. Diese gut geplante Reise im Jahr 1982, hatte einige neue Erfahrungen für mich parat. So konnte ich, trotz meiner meist deutlich über dem Erlaubten liegenden Reisegeschwindigkeit, einen "Rekordverbrauch" nach dem anderen erzielen. Auf dieser 12.000 km langen Fahrt erzielte ich einen Durchschnitt von 4,3 Liter auf 100 km. Der Minimalverbrauch lag bei 3,4 Liter auf 100 km. Der "Höhepunkt" der Reise aber war eine Rolle seitwärts in der Einöde Lapplands, wodurch ich die Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der dortigen Bewohner, nach längerer Wanderung, erleben durfte. Aufgrund der schwierigen Kommunikation, entschied ich mich noch im gleichen Jahr die Sprache der Schweden zu lernen.

Nur die Tür hatte wirklich Schaden genommen. Lappland 1982.


Ab Mitte der achtziger Jahre erhöhte sich die Anzahl meiner Reisen nach Schweden deutlich, bis zu 7 mal im Jahr war ich nun im Heimatland von Pippi Langstrumpf zu Gast. Neben der Verbesserung meiner Sprachkenntnis dienten die Reisen vornehmlich der Ersatzteilbevorratung. Natürlich kamen Land und Leute nicht zu kurz und ich lernte es sogar auf Langlaufski kilometerweit durch die Weite der nordischen Fjälls zu gleiten, der einzige ernsthafte Schaden dabei war ein gebrochener Daumen. Zu Unfällen mit meinem Saab kam es, außer dem bereits erwähnten halben Überschlag, nicht. Eventuell gehört in diese Kategorie ein wegen tiefstehender Sonne übersehenes Parkplatzschild, dass aber, Dank der selbstreparierenden Stoßstange, keinen Schaden am Saab zur Folge hatte, obwohl ich es einfach überfahren hatte und es möglicherweise am nächsten Tag schmerzlich vermisst wurde.

Diesem ersten Saab folgten dann noch viele Fahrzeuge vom gleichen Typ. Neben einem seltenen 96 de Luxe von 1969, kam noch ein noch seltenerer Zweitakter von 1968 in meinen Fuhrpark, der im Laufe der Zeit mit einer Sonett III, einem 99 GLs Combi Coupe, einer Rostlaube vom Typ 99 GLsuper Sedan aus Mechelen sowie 3 Saab 95 V4 ergänzt wurde. Die 96er, die durch meine Hände gingen waren so zahlreich, dass ich sie nicht weiter erwähne.

Das sich die Qualität in den 80er Jahren bei Saab zum Guten wendete, erlebte ich mit einem 1983 99 GL 5-speed, der fast schon die Zuverlässigkeit eines Opel erreichte. Weshalb er in der Zuverlässigkeit hinter meinem Opel Corsa TR, den ich damals eine Zeit lang als Alltagsauto fuhr, zurückfiel, war allerdings der Tatsache geschuldet, dass ich aus Faulheit, den Wagen einmal einem Saab-Vertragspartner zur Wartung überließ, was anschließend zu einigen Pannen führte, bis sich die Qualitätswartung ausgefahren hatte.

Auch wenn der 99 ein schöner, bequemer Reisewagen war, das Herz hing am kleinen Bruder. Auf meinen ausgiebigen Reisen, erst nur im Sommer, später zu allen Jahreszeiten, war der kleine Saab einfach das besser zu beherrschende Fahrzeug. Nach der Wende ging es dann auch in die Tschechische Republik und nach Polen, letzteres Land war bedingt durch meine mangelhaften Fähigkeiten beim Lackieren von Autos, zu einem gern besuchten Urlaubsland von mir geworden.

Die wohl außergewöhnlichste Reise führte mich 1990 nach Island. Mit einem kurzfristig von einem Freund gekauften Saab 96, wurde diese Reise zum Test meiner Fähigkeit in Sachen Improvisation. Neben unzähligen Autoreparaturen am Straßenrand, war die Fährüberfahrt ohne Fahrkarte eine besondere Herausforderung für mich. Das Ticket war auf dem Postweg nie bei mir angekommen und so reiste ich, auf Vertrauensbasis des Zahlmeisters, bis nach Island, wo die Erlangung der Rückfahrkarte enorme Nerven kostete, da damals ohne Rückfahrkarte eine Einreise eigentlich nicht möglich war, ich konnte aber erst beim Agenten ein Ticket bekommen, um zum Agenten zu kommen, musste ich aber einreisen. . .

Nach drei Reifenpannen endete die Rückfahrt 130 km vom Fährhafen entfernt, nachts auf einer einsamen Paßstraße (entsprach einem ungepflegten Forstweg in Deutschland), nachdem nun auch das Benzin verbraucht war. Mit viel Glück schaffte ich es ohne Geld Benzin zu organisieren, sowie den Reifen reparieren zu lassen und war 15 Minuten vor Verladeschluß der einmal wöchentlich verkehrende Fähre gerade noch rechtzeitig im Hafen.

1990 war GM bei Saab eingestiegen. Nun verflachte meine Zuneigung zu den schwedischen Mobilen zusehends, aber auch die Marke selbst verlor ihren Glanz. War ich früher immer auch ein wenig stolz darüber ein Auto zu fahren, das von geschätzten Mitarbeitern gebaut worden war, die mit weitreichenden Arbeitnehmerrechten ausgestattet waren, musste ich in den folgenden Jahren erleben, wie die Unternehmenskultur der einfältigen Gier der neuen Herren aus Amerika geopfert wurde. Der Konkurs von Saab Automobile war eine zwangsläufige Folge der Mißwirtschaft der Amerikaner. Als das Unternehmen nach einem Zwischenspiel mit einem holländischen Hochstapler als Besitzer scheinbar endgültig dahinschied, empfand ich dies als den längst fälligen Gnadenschuß für das von den unfähigen Amerikanern und einem krimminellen Holländer vergewaltigte Unternehmen.

Die Liebe zu den alten Modellen aber blieb erhalten, wie auch die Freude an der nordischen Natur und den dort lebenden Menschen.

Die nun seltener gewordenen Reisen sind immer wieder wie eine Rückkehr in die "Heimat", auch wenn die "schrulligen" Autos von Saab nicht mehr alltäglich auf den schwedischen Straßen unterwegs sind. Eine Steigerung für diese Reisen nach Norden ist es für mich,  eine solche Reise in einem alten Saab V4 unternehmen zu können.

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